Skikurs 2010

Oder:
Die "Wiederholungstäter" von Neuastenberg


Im Januar 2010, um genau zu sein von Montag, 11.01. bis Montag, 18.01. fand wieder einmal der alljährliche Skikurs der Dürener Louis-Braille-Schule, LVR-Förderschule mit dem Förderschwerpunkt "Sehen", in Winterberg-Neuastenberg statt. Bereits zum zweiten Mal machte sich diesmal wieder die Klasse Fö 8-10 auf den Weg in den tief verschneiten Hochsauerlandkreis. Die 5 Schülerinnen und 4 Schüler gelten als sehgeschädigt, also blind oder sehbehindert, und haben einen weiteren Förderschwerpunkt im Bereich "geistige Entwicklung". Bei einigen der Jugendlichen im Alter von 15 bis 19 Jahren kommen zusätzlich noch motorische Beeinträchtigungen hinzu. Zum wiederholten Male dabei waren auch die Begleiter: Bis auf den mitfahrenden Physiotherapeuten, der als Skineuling den Schnee erkunden musste, waren alle Lehrerinnen, die Krankenschwester und der Internatserzieher mindestens schon einmal bei einem der Skikurse dabei. Bewährt hatte sich auch in diesem Jahr die schon lange bestehende Zusammenarbeit mit dem Westdeutschen Skiverband (WSV), denn wir konnten nicht nur auf die "Skikurs-Urgesteine" Hanns-Heinz Comanns und Günter Andress zurückgreifen. Auch Lisa Herrmann und Horst Brusinsky haben uns unterstützt, noch weiter ergänzt durch Patricia De Block. Bei so viel geballter Skilehrerkompetenz hatten wir also gute Aussichten, die Loipen rund um unsere Unterkunft - dem ehemaligen Sportheim, mittlerweile dem "Haus II" der Jugendherberge in Neuastenberg, unsicher zu machen. Dann hieß es also erst einmal losfahren und ankommen - nach einem auch in Tieflagen sehr verschneiten Wochenende ging es mit einem Busunternehmen los, einen Kleinbus einer Autovermietung hatten wir auch mit dabei. Nach dem erneuten Kennenlernen der Unterkunft, dem Ausleihen des fehlenden Skimaterials und dem ersten "richtigen" Schneekontakt in Form einer Schneeballschlacht am Montag standen uns nun also 6 Tage Skifahren pur bevor. Ideale Vorrausetzungen in Form einer 1:1-Besetzung, trockenen Wetters, ordentlichen Skimaterials durch den an der Postwiese ansässigen Skiverleih und immer wieder neu gespurter Loipen waren vorhanden. Nach den ersten beiden Intensivtagen zum Wiedereinstieg in das Langlaufskifahren gestalteten wir wegen der Anstrengung, Kälte und Abwechslung die Tage ab Donnerstag so: Vormittags Langlauf, nachmittags z.B. Rodeln, Wandern zum Kahlen Asten, Shoppen in Winterberg. Außerdem eingeplant waren natürlich auch die Feierlichkeiten für unsere 3 Geburtstags"kinder" während des Kurses, die intensiv geplant und vorbereitet werden mussten.
Was das Skifahren betrifft, so entschieden wir uns im gesamten Team, der Vertiefung der Langlauferfahrungen in Kombination mit den vielen positiven Erlebnissen der Jugendlichen Vorrang zu geben vor einer Einführung in das Alpinskifahren, welche normalerweise am Ende unserer Skikurse zum Reinschnuppern angeboten wird. So er"fuhren" die größtenteils blinden Schülerinnen und Schüler im wahrsten Sinne des Wortes verschiedene Strecken am Sportplatz vor der "Astenrose", den Rundlauf bei "Wiesemann" an den Lenneplätzen und im Skistadion von Winterberg.
Alle Begleiter staunten nicht schlecht, wie motiviert die Teenager waren und welche Fortschritte sie zeigten. Den Umgang mit den langen Brettern an ihren Füßen hatten unsere 9 Schützlinge schnell im Griff und so ging es bei jedem Einzelnen um individuelle Lernzuwächse hin vom Gehen mit Skiern in einer Spur über das vorsichtige Bergab-Rutschen bis hin zum echten Gleiterlebnis. Jeder konnte am letzten Tag mit Stolz von sich behaupten: "Ich bin alleine skigefahren"!
Kurz vor unserer Abreise gab es dann wieder einmal eine Ladung Schnee, so dass wir am Abreisemontag mit etwas Verspätung loskamen. Ein wenig traurig die traumhafte Winter-landschaft zu verlassen und wieder "normalen" Unterricht machen zu müssen, aber auch froh wieder nach Hause zu fahren und muskelkaterfrei zur Schule zu gehen, ging es zurück nach Düren. Alles in Allem war es wieder mal ein super Team, es gab tolle Leistungen zu bewundern, nicht ganz alltägliche Erfahrungen wurden gesammelt und oben drauf gab es noch eine wunderschöne abwechslungsreiche Umgebung.
In diesem Sinne.....

Hey, das geht ab!




Wir bedanken uns bei den zum Teil langjährigen Sponsoren des Skikurs-Vorhabens, ohne die ein solches Projekt nicht zu realisieren wäre:

Miriam Nöken-Bastista


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