Skikurs der Louis-Braille-Schule
in Langewiese (Winterberg) vom 13. bis 20. Januar 2011


Wir hatten uns schon lange auf die Klassenfahrt gefreut und uns gut vorbereitet (Skiklamotten gekauft und geliehen, Skianproben im Schulkeller durchgeführt etc.). Nun hieß es kurz vor unserer Abreise: Tauwetter - auch im Sauerland. Toll, und das nach einem der schneereichsten Weihnachten, dass NRW seit langem gesehen hatte.
So packten wir halt zu guter Letzt noch die Nordic Walking-Ausrüstung ein...
Wir, das ist die Klasse FÖ 6 - 9, mit Anita, Celina, Isabell, Pariza, Max, Giosue, Salih, Yannick und das Skikursbegleiter-Team bestehend aus Frau Nöken-Basista, Frau Capitain, Frau Molnar, Frau Wolf (alles Lehrerinnen), Frau Kähler (Krankeschwester), David und Julian (Zivildienstleistende) ergänzt durch Leute, die zusätzlich "engagiert" wurden (Privatpersonen und Skiinstruktoren des WSV).

Am Donnerstag, den 13. Januar 2011, holte uns ein erprobter Wintersportbusfahrer mit einem Bus ab, der genug Platz bot für alle unsere Mitbringsel der Hinreise wie Langlauf-Skier, Rollis und Rollatoren und Kufenstühle für die Eishalle. Gleich bei der Abfahrt legten die Mädchen mit der Reportage los, um die Fahrt zu dokumentieren. Mit uns fuhr Hanns-Heinz Comanns, ein sehr erfahrener und uns verbundener Skilehrer des WSV, der uns die Woche über begleitete.

Im "Haus des Behindertensports" des Behindertensportverbandes NRW in Langewiese angekommen, ging es gleich an die Zimmerverteilung und entsprechende Kennzeichnung der Räume im Haus zur besseren Orientierung. Nach einem kurzen Lunch begaben sich drei unserer BegleiterInnen zu einem Crashkurs "Langlauf" von Horst Brusinsky. Der sehr erfahrene Kollege von Hanns-Heinz sollte uns ebenfalls über die Woche begleiten und professionell unterstützen.

Wir anderen packten unsere Koffer aus und richteten uns ein. Beim Abendessen erfuhren wir schon von den ersten Abenteuern in der Loipe. Leider mussten wir die erste (Fuß-)verletzung bei unserer Krankenschwester Frau Kähler beklagen. Sie hatte es sich nicht nehmen lassen, ein vereistes schwieriges Hangstück bei den Lenneplätzen mit einem verknacksten Zeh auf den Namen "Steffi-Kähler- Gedächtnishang" zu taufen. Glücklicherweise war die Verletzung harmlos und Frau Kähler konnte ihren Aufgaben während unseres Aufenthaltes weiterhin voll nachkommen und sie begab sich immer wieder auch in Wanderschuhen an die Loipe.

Nach der Vorstellungsrunde am Abend vergnügten wir uns noch bei Spiel und Sport in der zum Haus gehörenden Top-Turnhalle.

Am nächsten Morgen stießen Frau Nöken-Basista, Herr Westbrock ("der Mann mit den Monoskiern" vom Behindertensportverband NRW) und Frau Basistas Bruder David "2" zu uns. Die AlpinistInnen Anita, Max und Yannick brachen zur Postwiese auf, um dort mit "Monoski und Ski-Piloten" die Piste zu prüfen. Wir anderen drehten ein paar wackere erste Runden auf den Lenneplätzen (unter Vermeidung des Steffi-Kähler-Gedächtnishanges). So kamen wir am ersten Tag alle ins Gleiten und Kanten und Kraxeln und Ächzen. Nach dem Mittagessen gingen die LangläuferInnen direkt zur schwierigeren Loipe nach Bremberg, während die Alpinleute im Rotationsprinzip an der Postwiese Fahrt aufnahmen. Bis dahin hatte uns das Wetter keine richtige Freude gemacht und der heiße Tee und die Müsliriegel waren immer willkommen als Pause zwischen dem Skaten und den Stemmbögen. Max und Frau Capitain lernten die aufregenden Waldhütten von Bremberg im Regen kennen, aber Max wurde entschädigt durch den Besuch seiner Familie am Abend.

Die wiederum konnte am nächsten Tag mit den Dreharbeiten zu "Ice Age 3" beginnen, denn Samstag klarte es etwas auf. Während alle im Morgenblock an den vertrauten Orten ihre Kenntnisse im Gleiten, Kanten, Kraxeln und Ächzen perfektionierten, starteten Max und Isabell vor Ort einen kleinen Cafe- und Restauranttest, der dann nachmittags von Pariza und Anita (mit Frau Capitain) fortgesetzt wurde.
Pariza besuchte die Piste und wünschte unseren AlpinistInnen auf dem oberen Postwiesenhang Hals- und Beinbruch, um gleich darauf einen kleinen Hüttenalarm in der Kaschemme "Zum Pferdestall" abzugeben.

Sonntags verließen uns Frau Molnar und die Familie Westphal; dafür kamen die Familie Zygmunt und die Familie Heider zum "Vorbeischauen". Giosue, Anita und Celina hatten den Restauranttest auf Winterberg ausgeweitet. Max und Pariza kamen nachmittags für den Test der Astenrose noch dazu, während Anita ihren Eltern mal zeigen konnte, was 'ne Abfahrt mit dem Skipiloten ist. Beim Langlauf war Isabell für ihre Eltern der Star.

Bis Montagmorgen hatten sich alle so qualifiziert, dass einer Alpinabfahrt für alle (!), die wollten, nichts mehr im Wege stand. So begaben sich zusätzlich zu den bekannten Alpinisten die Jungs Giosue und Salih plus Pariza auf die Piste. Ein Spezialteam kaufte in Winterberg für die Dienstagdisco ein und eine kleine Gruppe Langläufer begab sich noch mal zum Bremberg.
Außerdem vergnügte sich eine kleine Gruppe am Nachmittag im Museum am Kahlen Asten. Dort wurde die Möglichkeit für Spiele über einen Touchscreen geboten und das Museum zeigte allerlei einheimische Flora und Fauna in Vitrinen mit teilweiser Sprachausgabe. Isabells Lieblingstier war der Elch, der hier Hirsch heißt und Salih konnte von einer Sekunde auf die andere seine Angst vor Wildschweinen abbauen als er sah, wie klein sie sind. Am Abend verabschiedeten wir David "2".

Dienstag brachte die Fortsetzung auf der Piste und der Loipe - letzter Tag auf der Piste und in der Loipe!
Für diesen Tag stand auch noch für eine Kleingruppe das Wintersportmuseum in Neuastenberg auf dem Programm: Hier gab es alte Holzbrettln und allerlei Retro-Skiklamotten zu besichtigen. Außerdem gab es leckere heiße Schokolade. Da alle immer fitter geworden waren, kosteten wir alles bis zum Ende richtig aus und trafen uns zum guten Abschluss noch mal in der Alten Post, die bei den RestauranttesterInnen wegen des offenen Kamins, der Freundlichkeit und der Kakaopreise sehr gut abgeschnitten hatte.
Abends rockte die Jüngere und ältere Jugend bei der Disco ab und ein paar Leute pflegten die Skier.

Mittwochmorgen stand die ultimative Wanderung zum Kahlen Asten an. Leider musste sie nach 300 Metern wegen metertiefen Eislöchern abgebrochen werden und wir hatten das Glück, dass die Busgruppe auf dem Gipfel den Fahrer überreden konnte, uns aus der "weißen Hölle" zu befreien. Nach dem Mittagessen stand die Verabschiedung von Frau Nöken-Basista an. An sie ging ein ganz großes Merci für die tolle Vorbereitung und u. a. für das Mitbringen von Balou, einem Labrador-Therapiebegleithund. Über den Abschied von Balou tröstete uns nur das Kino am Nachmittag hinweg: "Rapunzel neu verföhnt" in 3D. Kommentar der meisten: Geil.
Abends noch die Erledigung einer Lappalie wie Kofferpacken und dann aber noch ein letztes Spielen in der Sporthalle und ein kleiner "Grand Prix Eurovision" im Gruppenraum.


Eine Schülerin wird beim zügigen Fahren mit den Langlaufski von einem Skilehrer begleitet.      Trockenübung zur Funktionsweise des Ankerlifts


Ein Schüler wird beim Verlassen des Ankerliftes unterstützt.      Viel Personal und Material und ein ganzes Stück Logistik werden benötigt, um auf und in die Ski zu kommen


Ein Schüler wird im Skipilot gefahren - vorweg fährt ein weiterer Begleiter.      Gruppenfoto - Ski alpin mit Skipilot und Bi-Ski auf der Postwiese



Donnerstag, der 20. Januar war Rückfahrtag.
Wir kamen wohlbehalten wieder an - müde, aber glücklich und satt, wie schön is datt.


i. A. der gesamten Skikursgruppe 2011
Andrea Capitain (Sonderschullehrerin)


Zurück zur Übersicht über die Berichte