Same procedure as last year?

Nicht ganz ...

(Anmerkung der Redaktion: Bericht über den bereits zweiten Skikurs der Förderklasse 7-10, einer Klasse mit 9 sehbehinderten und blinden Jugendlichen mit zusätzlichem Förderschwerpunkt in den Bereichen "geistige Entwicklung" und z.T. "körperlich-motorische Entwicklung")


Zunächst waren wir alle enttäuscht, als wir hörten, dass das Haus des BSNW nur noch Ende Februar für uns frei sein würde. Dennoch ("lieber den Spatz in der Hand ...") griffen wir zu und arbeiteten ein kleines Alternativprogramm für den Fall der Schneelosigkeit aus.
Aber das Glück war uns hold (Fräulein "Sistas" Gespür für Schnee)!!

So reiste die komplette Klasse Fö 7-10 mit Max, Giosue, Salih, Yannick, Isabell, Pariza, Anita, Celina und Jaqueline sowie das Begleiter-Team bestehend aus den Klassenlehrerinnen Frau Capitain und Frau Vogt, den Lehrern Frau Molnar, Frau Nöken-Basista (mit Anhang Therapiebegleithund "Balou") und Herrn Barkowski, der Krankenschwester Frau Kähler, dem Lehramtsanwärter Herrn Wagner, der Praktikantin Frau Birekoven, den WSV-Skiinstruktoren Hanns-Heinz Comanns und Horst Brusinsky und David Basista als weiterer erfahrener "Alpinist" am 25.02.2012 nach Langewiese, wo wir am Mittag unsere Zimmer im Haus des Behindertensportes des BSNW beziehen konnten.
Toll war es, dass wir im Wesentlichen die alten Zimmer auf dem bekannten Flur bewohnen konnten.
Es ist schön, sich schon auszukennen und allen vertrauten Plätzen - dem Skiverleih Hochsauerlandsport an der Postwiese, den Wegen ums Haus, der Turnhalle usw. - einen Besuch abzustatten. Das taten wir und so kamen wir abends voll ausgerüstet und zum Teil schon sportlich aktiviert zu einem leckeren Abendbrot und zu einer Vorstellungsrunde zusammen.
Beim anschließenden Warming-up und Torball lernten wir eine nette Familie kennen, deren Tochter und zwei Söhne bei den jeweiligen Mannschaften mitspielten: von 5 Jahren bis 77 Jahren - jede und jeder nach seinen Bedürfnissen und alle nach ihren Fähigkeiten - sehr schön und freundschaftlich!

Leider lag Salih an diesem Abend schon mit einer mittelschweren Halsentzündung danieder, so dass einer unserer wendigsten Spieler hier nicht zum Einsatz kam. Sein Fieber wurde so hoch, dass er tags drauf abgeholt werden musste.
Am nächsten Morgen, Sonntag, ging es für die "Langlaufleute auf'e Lenneplätzeloipe" (kleiner Zungenbrecher, aber besser als Hals- und Beinbrecher, die auf der Loipe vermutet wurden).
In der Nacht hatte es geschneit und so war diese Loipe auf dem Hochplateau und letzten Anstieg zum Kahlen Asten noch voll funktionstüchtig.
In einer 1:1-Besetzung konnte auch hier wieder jeder nach seinen Bedürfnissen und nordischen Vorlieben gefördert und gefordert werden.
Die Lenneplätze sollten auch in den nächsten Tagen unser (Langlauf-)Revier bleiben, denn der März stand vor der Tür und machte sich langsam mit wärmeren Temperaturen bemerkbar, so dass nur die "Alpinisten auf ihren Pisten" noch wirklich dauerhaft gute Schneeverhältnisse hatten.
Die Alpinfahrer nutzten das voll aus - so waren immer zwei Skipiloten mit zwei von drei der motorisch beeinträchtigten Schülern im Rotationsprinzip im Einsatz - dank der hervorragenden Planung von Frau Nöken-Basista und Frau Molnar, dank des Einsatzes unserer Skilehrer vom WSV und der starken Skifahrer Herr Wagner und David Basista. Wieder einmal ein tolles Team, was sich in seinen Kompetenzen prima ergänzte.

Hanns Heinz und Horst brachten zudem noch viele neue Ideen und unbekanntes Equipment mit ein, so dass sich für die Langläufer die Möglichkeiten zum Loipenspuren im Freigelände, zum Wandern auf Schneeschuhen oder sogar zum Ausprobieren des Lawinensuchgerätes ergaben.
Alle waren so unermüdlich, dass wir diesmal nicht zum Shoppen nach Winterberg kamen - sonst ein heißgeliebter Programmpunkt bei (fast) jedem Skikurs.
Wann immer es ging, alle wollten jeden Tag zweimal auf die Postwiese und die Lenneplätze. Alle haben dadurch im Laufe der Woche enorm an Sicherheit gewonnen und alle hatten sogar auch mindestens ein Alpinerlebnis zum Schluss: Sportcrack Giosue fuhr 'ne rote Piste, Pariza und Isabell trauten sich auf eine blaue, Celina und Jaqueline nahmen im Tandemski die Piste und Max, Anita und Yannick hatten ja bereits mehrere Riesenslaloms auf der Postwiese absolviert.

Immer wieder zwischendurch schlichen sich leider auch Krankheitskeime in die Bronchien von Leuten und sorgten für kleinere und größere Hustenattacken. Der Winter ging zu Ende und die Abwehrkräfte auch.
Durch Frau Kähler und Frau Vogt fühlten wir uns bestens betreut; mit Medikamenten und DVDs bauten wir tagsüber immer eine kleine Lazarettstation auf und kranke Kids (und punktuell sogar Lehrerinnen) konnten sich ausruhen.
Wir hatten ein Wiedersehen mit Wildschwein und Co. in der tollen Ausstellung auf dem Kahlen Asten bei Kakao und Cola. Im deutschen Wintersportmuseum konnten einige nach Herzenslust altes Skiequipment erfühlen und etwas über die Anfänge des Tourismus im Sauerland erfahren.

Ein Trampolinabend, ein Songcontest und ein Discoabend rundeten diesen Skikurs ab.


Wenn wir könnten,
würden wir nochmal ...


Aber jetzt seid ihr dran!!!

"Alles im weißen Bereich - Eiskalt - Geil"


Viel Spaß next year's team!



Andrea Capitain
(im Auftrag des gesamten Skikursteam 2012)


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