Musikfahrt nach Morpeth vom 28.06. bis 02.07.2015


Einer Einladung zu einem Konzerttermin beim Morpeth Northumbrian Gathering (MNG) folgend, machten sich die Sängerinnen der Dürener "Tonbande", Melissa, Pariza und Michelle und der musikalische Leiter der Band Herr Großnick, auf den Weg, um "Songs of Peace and Harmony" einem Publikum in Morpeth/Northumberland zu präsentieren. Unterstützt wurden sie von Frau Geray, Frau Schlaadt-Großnick und Frau Capitain.
Im Ort Morpeth, an den Ufern des Flusses Wansbeck im Nordosten von England gelegen, findet alljährlich nach Ostern ein Folkfestival statt. Die Hauptorganisatoren des Festivals, Kim Bibby-Wilson und John Bibby, setzten dieses Jahr mit dem Gathering-Thema "War and Peace", ein Zeichen für Freundschaft und Frieden. Unter anderem wurde beim MNG dieses Jahr an die Anfänge des 1.Weltkrieges vor 100 Jahren gedacht.
Als Kulturschaffende hatten sie die Idee, ein kleines Gemeinschaftsprojekt zwischen "Tonbande" und lokalen Musikern zu initiieren, um das Anliegen, ‚make friends not war' auch während des Jahres lebendig zu halten.
Die Sängerinnen der "Tonbande" probten mit Herrn Großnick in Düren für das Konzert; John und Kim übten die Begleitung als Musiker für die "Songs of Peace and Harmony" mit einer CD in Morpeth.
Der Auftritt war für den Dienstag, 30.07.2015 (in den NRW-Ferien) geplant, so dass es noch einige gemeinsame Proben geben sollte.


Musiklehrer Horst Großnick mit den Sängerinnen Pariza, Michelle und Melissa



Sonntag 28.06.:

Mit Zug und Auto fuhren wir aus den verschiedenen Richtungen zum Düsseldorfer Flughafen und trafen uns dort - wie verabredet - bei der "Giraffe" (Mietauto-Werbung). Das Ausdrucken der Boarding-Cards und das Einchecken der Koffer und Rucksäcke (an einem Spezialschalter) verlief problemlos, so dass wir uns bald von Eltern und Begleitern verabschieden konnten, um durch die Security zu gehen. Zur Stärkung vor dem Gate gab es noch einen Snack und schon bald fuhren wir mit dem Bus über das Rollfeld. Beim Flugzeug angekommen, gab es eine kleine Schrecksekunde, da Melissa momentweise angenommen hatte, wir seien schon im Flieger und es hieße jetzt mit einem Fallschirm das Flugzeug zu verlassen.

Das Gegenteil war der Fall: Wir stiegen ein, schnallten uns an und hoben ab. Nach einem einstündigen, ruhigen Direktflug waren wir gegen Mittag in Newcastle. Abgeholt wurden wir von Norman und John, die mit dem Youth-Club-Bus (YCB) gekommen waren, um uns zur Riverside Lodge, unserer Unterkunft, zu fahren.


Blick auf die Unterkunft in Morpeth. Im Vordergrund sieht man den Fluss Wansbeck Pariza, Melissa und Michelle mit der Besitzerin des Hotels



In diesem recht malerisch und doch zentral gelegenen B & B bezogen wir die Zimmer und starteten dann direkt durch zu einem Lunch in der Ice-Bar, wo es englische Sandwiches für uns gab.


Lunchtime in der Ice-Bar: Herr Großnick, Melissa, Pariza, Michelle, Frau Geray und Frau Capitain warten auf ihre Sandwiches



Gesättigt wanderten wir weiter zum Pub "Tap und Spile"; hier war die sonntägliche Folk-Session im Gange:
Alle MusikerInnen sind willkommen und "Tonbande" wurde zu einer Darbietung aufgefordert. Trotz Mini-Jetlag, Hitze und Müdigkeit bewiesen die Mädchen hohe Professionalität und ließen sich nicht lange bitten; sie sangen drei Lieder in Deutsch (u.a. "Hängematte") und in Englisch. In die Begeisterung des Publikums rief Pariza: "You are welcome...", "Thank you Europe".


Herr Großnick, Melissa, Pariza und Michelle bei ihrem Auftritt im englischen Pub Tap und Spile



Nach einer größeren Pause mit Pizza-Dinner ging es später in den Proberaum hinter den Pub "Black and Grey", um zum ersten Mal gemeinsam mit John und Kim zu proben.
Auch hier fragten wieder Gäste bei der Open-Mic-Session nach einem Auftritt. Die Girls sangen "4-5-Seconds" und einige Zugaben. Viele Leute im Pub machten Komplimente und interessierten sich für das Konzert. So entwickelte sich der Tag der Anreise auch gleichzeitig zu einer kleinen Promotion-Tour.



Montag 29.06.:

Der nächste Tag begann mit einer ausführlichen gemeinsamen Probe in den Studioräumen des "Westgate House", dem Wohnsitz der Gathering-Veranstalter.


Herr Großnick, Melissa, Pariza und Michelle proben mit den englischen Musikern John und Kim



Dies gab dem Roadie-Team (Frau Schlaadt-Großnick, Frau Geray und Frau Capitain) von "Tonbande" die Gelegenheit, den Ort und den kleinen Konzertsaal zu erkunden. In Morpeth waren Poster und Zeitungsartikel mit dem Auftrittstermin "30.Juni 2015" verbreitet worden und in sozialen Netzwerken wurde ebenfalls für das Ereignis im kleinen Konzertsaal der "Chantry" (alte Abtei am Fluss Wansbeck) geworben.

Zum Lunch trafen wir uns wieder, denn am Nachmittag war ein Ausflug zum Alnwick-Garden angesagt.
Norman im YCB brachte uns hin; hier erfreuten wir uns an den Wasserspielen, am Rosengarten und an einer Hängebrücke, die zwischen den Baumkronen zu einem Tree-House-Café führte. In der Hitze des Tages herrschte dort eine angenehm kühle Atmosphäre.


Pariza und Melissa stehen an den Wasserspielen und erkunden diese mit ihren Händen Michelle erforscht die Blumen im Alnwick-Garden und riecht an einer Blume
Gruppenbild auf der Hängebrücke zum Tree-House-Café



Auf Baumscheibentischen verzehrten wir Eis und wir tranken Kaffee und Kakao, bevor uns die Country-Roads wieder home nach Morpeth brachten. Die Fahrt durch das landschaftlich schöne und hügelige Gelände machte besonders Michelle Spaß.
Zum Abendessen wünschten sich die Mädchen Fish und Chips; they liked it a lot!

Eine Clog-Dance-Vorführung von Kim (Clog-Dance ist eine Form von Stepptanz, der im Nordosten Englands mit Holzsohlen-Clogs durchgeführt wird) war am Ende des Tages nochmal ein Highlight.


Pariza und Michelle versuchen sich im Cloq-Dance



Die Mädchen und Frau Schlaadt-Großnick probierten im Anschluss direkt die Clogs aus und - siehe da - nach einer Weile machte sich auch hier deren musikalisches Talent bemerkbar. Vier Ladies steppten nach kurzer Zeit im Gleichklang. Bilder davon wurden von Frau Geray aufgenommen und an die Familien daheim gesendet.
Wir ließen den Abend dann gemütlich in der Lounge des Riverside ausklingen.



Dienstag 30.06.:

Tag 3 war unser Konzert-Tag. Wir ließen den großen Tag ruhig angehen und unternahmen nichts außerhalb des Ortes; eine lockere Probe am Morgen... mehr nicht.
Nach einem kurzen Spaziergang im Park stellte Pariza fest, dass ihre Füße schmerzten... These sandals were not made for walking.
Daraufhin spazierten wir direkt zu den Shopping-Arkaden.
Wir fanden mit Pariza zusammen tolle Sport-Sneakers, während Melissa und Michelle bei Hüten und Ohrringen fündig wurden.
Im Einkaufszentrum gab es die "Corbridge-Larder"; dort bekamen wir einen sehr guten Lunch (mit für England typischen Pies, Salaten und auch Quiche).

Herr Großnick half mit, die Anlage im Konzertsaal aufzubauen, während wir Ladies uns mit einem leckeren Eis stärkten, bevor wir zum ersten Soundcheck gingen.


Die Tonbande mit den englischen Musikern John und Kim beim Soundcheck



Gute Micros, Stimmgeräte, Capos wurden zum Teil von uns beigesteuert.
Gegen 16.00 Uhr sollte es ein Fotoshooting in Morpeth am Stein der Menschenrechte mit Friedensliedern geben. Der ehemalige Bürgermeister musste leider kurzfristig seinen zugesagten Besuch absagen und es wurden gemeinsame Fotos mit einer Vertretung, einem Stadtverordneten gemacht. "Tonbande" sang auch vor dem Stein wieder mehrere Lieder aus ihrem Repertoire.

Vor dem letzten Soundcheck machten sich alle noch chic und ab 19.00 Uhr kamen dann auch die ersten Gäste.
Als der Saal zu Konzertbeginn endgültig mit etwa 30-40 Leuten gefüllt war, spielten zunächst vier junge und fähige Pipers (Dudelsack-Spieler) der Region auf, bevor John und Kim einige ihrer Anti-War Songs vortrugen.

Mit "Where have all the flowers gone" und "Ohne Ihn" gaben Tonbande, begleitet auf diversen Instrumenten, ihren Einstieg. Nach einer kurzen Pause waren alle begierig, weitere "Songs of Peace and Harmony" von diesem Ensemble zu hören.


Die Tonbande mit den englischen Musikern John und Kim beim Konzert



"Tonbande" in dieser Formation, entfalteten ihr großes Können und sie sangen eine ganze Palette an deutschen und englischen Liedern. Melissa und Herr Großnick machten die Ansagen in Englisch.
Wir Roadies hatten Gänsehaut und das Publikum war ebenfalls hingerissen von den wunderschönen Stimmen und den präzisen Harmonien (alles untermalt von Hr. Großnicks Gitarre, Johns Bass und Kims Keyboard).

Großer Applaus und die Forderung nach mehreren Zugaben zeigte uns, dass es allen gefallen hatte.
Eine Frau machte den Mädchen das Kompliment, deren Englisch sei besser als ihr eigenes. Wir verteilten noch E-Mail Adressen und verkauften unsere CDs. Nach dem Dankeschön an alle, die dieses Vorhaben sowohl mit Geld als auch mit Mitarbeit unterstützt hatten, gingen wir alle glücklich zur Aftershow-Party mit Champagner in die Lounge des B & B.



Mittwoch 01.07.:

An diesem Tag schliefen wir uns erst mal aus. Um 10.30 Uhr holte Norman uns ab, um mit uns nach Alnmouth-Beach zu fahren. Das Wetter war durchwachsen, aber wir freuten uns auf das Meer.
Dank Normans Verhandlungsgeschick konnten wir kostenlos den Parkplatz benutzen. Ein paar Schritte durch pieksigen Strandhafer - und wir standen in der schönen, weißsandigen Bucht von Alnmouth. Michelle wartete noch ein bisschen mit dem Schuhe ausziehen, während Pariza schon mit Muschelsammeln begann. Melissa sonnte ihre Füße und wir ließen uns alle an großen Steinen am Strand nieder.


Norman, John, Frau Schlaadt-Großnick, Melissa und Frau Capitain haben es sich auf einer Decke im Sand gemütlich gemacht Michelle und Herr Großnick sitzen auf einem Stein am Strand
Michelle, Frau Geray, Melissa und Pariza wandern durch den Sand zum Meer



Der Alnmouth Beach war nur wenig bevölkert, ein leichtes Windchen wehte, die Sonne schien und die Flut kräuselte heran:
Wir ließen es uns gut gehen. Ein paar Regenwolken lachten wir einfach weg und zum Nachmittag hin wurde es immer sonniger.
We liked to be at the seaside… unsere Pies, Buns und Scones vervollständigten unseren perfekten, englischen Strandtag.
Auf dem Rückweg zogen wieder Wolken auf, aber wir schafften es noch zu einer Farm mit einer preisgekrönten Eiskrem, bevor das große Gewitter kam: The Icecream was delicious…

Nach einer Pause fanden wir uns am Abend alle noch einmal im "Tap und Spile" zu unserem Abschieds-Buffet ein. Ähnlich wie vor 3 Jahren kamen gegen 21.00 Uhr die Männer von der Gruppe "Voicemale" und mit ihnen zusammen wurde gesungen, gelacht und getrunken. Norman bekam von uns noch ein Abschiedsgeschenk und alle 3 Mädchen wurden von ihm mit einer Herzkette bedacht.


Gemeinsames musizieren an einem Tisch im Pub Tap und Spile



Danach freuten sich alle auf ihr Bett. Mist, dies war schon der letzte gemeinsame Abend.



Donnerstag 02.07.:

Am nächsten Morgen musste Melissa zuerst ihren Sonnenbrand behandeln, aber schon um 9.30 Uhr waren wir fit für den kleinen Abschieds-Auftritt an einer Grundschule des Ortes.


Die Tonbande bei ihrem Auftritt in der Grundschule



In der "Goosehill-Schule" warteten schon gespannt etwa 50 Kids des Jahrgangs der Klasse 3 auf uns.
Sie empfingen uns ein wenig befangen, wurden aber von Song zu Song gelöster und gingen bei Jessie Jays "Pricetag" richtig mit. Ein Junge traute sich, vor allen Anwesenden eine kleine deutsche Dankesrede zu halten und die Lehrerin freute sich über die 'Fidibus-CD' als Geschenk.
Nach den letzten Einkäufen (Michelle erstand u.a. eine Tinwhistle, Pariza kaufte Armbänder für ihre Freundin, und Melissa holte noch Duftendes aus dem Body-Shop) ging es zu einem kleinen Abschiedslunch mit Kim und John.

Nach einem Spaziergang im Park und einer von den Mädchen gewünschten Erzählrunde, war definitiv Packen angesagt.


Frau Schlaadt-Großnick, Herr Großnick,Frau Capitain, Frau Geray und die Sängerinnen der Tonbande Melissa, Pariza und Michelle haben sich auf einer Bank für das Abschiedsfoto versammelt



Pünktlich um 17.30 Uhr stand Norman vor der Tür und fuhr uns zum Newcastle Airport. Dort bekamen wir - wie ausgemacht - Unterstützung für Frau Geray und die Mädchen. Nach kurzer Stärkung wechselten wir in den Departure-Bereich und wir verabschiedeten uns voller Wehmut und mit guten Wünschen für die Heimreise.

Der Rückflug hatte zwar Turbulenzen, aber die Mädchen landeten glücklich und wohlbehalten mit Frau Geray gegen 22.30 Uhr in Düsseldorf. Dort wurden sie freudig von ihren Verwandten in die Arme geschlossen.
Vielleicht können wir das 50. Gathering in zwei Jahren noch einmal musikalisch bereichern.


Gruppenbild vor einer alten Kirche in Morpeth mit den Teilnehmern der Reise: Frau Schlaadt-Großnick, Herr Großnick,Frau Capitain, Frau Geray, Melissa, Pariza und Michelle



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