GU-Kurstag am 06.04.2016


Auch in diesem Jahr fand am ersten Mittwoch nach den Osterferien der GU-Kurstag statt. Eingeladen waren die von der LVR-Louis-Braille-Schule im Rahmen des Gemeinsamen Unterrichts (GU) betreuten Schüler, deren Eltern sowie die Schulbegleiter, die den sehgeschädigten Schülern an ihren jeweiligen Schulen zur Seite stehen.
Der Tag startete mit einer gemeinsamen Begrüßungsrunde. Eingeteilt in vier Gruppen (Grundschüler, Sek.I/Sek.II-Schüler, Eltern, Schulbegleiter) gab es dann für jede Gruppe ein individuelles Programm am Vormittag und am Nachmittag sowie auch Freiraum für den Austausch untereinander. Gerade die Möglichkeit, sich mit anderen auszutauschen, die in der gleichen (Schul-)Situation sind, wurde bei den vergangenen Kurstagen immer wieder von allen Beteiligten wertgeschätzt.

Hier die diesjährige Programmübersicht für die einzelnen Gruppen:
Die Grundschüler bekamen am Vormittag die Möglichkeit, ausgiebig das große Trampolin zu testen. Zudem lernten sie das Tischballspiel "Showdown" sowie den Mannschaftssport "Torball" kennen - zwei Sportarten für Sehgeschädigte, die nicht im Sportunterricht an den Allgemeinen Schulen angeboten werden.

Die Grundschüler liegen zu viert auf dem Trampolin und erfahren dort die Bewegungen, die durch die Sprünge von Frau Weinhold entstehen.

Am Nachmittag standen dann verschiedene Experimente im Physikraum zur Erprobung für die Grundschüler bereit. Dabei hatten die Schüler nicht nur viel Spaß an der Durchführung der Experimente selbst (und an ihren zum Teil überraschendem Ergebnissen), sondern auch am Einsatz der sprechenden Messgeräte (Thermometer, Waage).

Die "älteren Schüler" hatten den Vormittag genutzt, um gemeinsam das Mittagessen für alle teilnehmenden Schüler vorzubereiten: Pizza mit Belag nach Wunsch, Tomaten-Mozzarella-Spieße und als Dessert eine Pfirsich-Quarkspeise. Zusammen mit den Grundschülern ließen sie sich ihr Mittagessen nach getaner Arbeit schmecken.
Es folgte für die älteren Schüler ein Einstieg in das Thema "Soziale Netzwerke": Im Schüler-PC-Raum ging es insbesondere um Facebook und seine Besonderheiten bei der Anmeldung und Nutzung.

Till und Philipp sitzen am PC.

Die Eltern durften in diesem Jahr sowohl am Vor- als auch am Nachmittag unter der Augenbinde bzw. mit Simulationsbrillen tätig werden:
Am Vormittag wurden sie unter Anleitung der LPF-Trainerin Frau Scheffler (BFW Düren) in Essenstechniken eingewiesen, welche die Eltern sowohl an "Lebensmittel-Stellvertretern" als auch an echten Lebensmitteln anwenden konnten. Mit den entsprechenden Tipps und Tricks gab es einige wertvolle Erkenntnisse, und es fiel den Eltern zunehmend leichter, mit Messer und Gabel zu hantieren. Diese Selbsterfahrungseinheit zeigte auch/wieder einmal, dass das Thema LPF sehr viele Aspekte beinhaltet, die in der Kürze der zur Verfügung stehenden Zeit nur angerissen werden können. Mit den gewonnenen Anregungen überlegte so manche Mutter, wie ein LPF-Training für ihr Kind privat umgesetzt werden könnte.

Eine Mutter übt das Schneiden mit Messer und Gabel anhand einer Knetrolle.

Nachmittags wurden die Eltern dann sportlich und erprobten sich unter der Augenbinde/mit Simulationsbrille in den verschiedenen Sportarten, die auch die Grundschüler schon am Vormittag ausprobieren durften: Auf dem Trampolin, beim Showdown und Torball hatten alle viel Spaß an den neuen Erfahrungen. Bei manch einem kam sogar der sportliche Ehrgeiz durch.

Auch für die Schulbegleiter gab es ein sportliches Angebot unter der Augenbinde/mit Simulationsbrillen: Anhand von Selbsterfahrungen in den verschiedenen Sportarten wurden am Vormittag gemeinsam mit den GU-Lehrerinnen individuelle Unterstützungsmöglichkeiten im Sportunterricht für den sehgeschädigten Schüler ausprobiert, gezeigt und besprochen. So können z.B. kontrastreiche oder taktile Markierungen die Orientierung des sehgeschädigten Schülers in der Turnhalle oder bei einem Geräteaufbau erleichtern.

In der Turnhalle wurden drei Langbänke zum Balancieren aufgebaut und mit taktilen und kontrastreichen Markierungen versehen. Eine Schulbegleiterin trägt eine Simulationsbrille und balanciert; eine Lehrerin ist zur Sicherheit in ihrer Nähe.

Am Nachmittag hatten die Schulbegleiter die Gelegenheit, sich unter Anleitung über ihre Rolle und ihre Situation an den jeweiligen Schulen auszutauschen. Die Entfernung zwischen den GU-Schulen und die ganz anders aussehende Rolle eines Schulbegleiters von Sehgeschädigten bringt es mit sich, dass dieses Angebot jedes Jahr wieder in diesem Rahmen des GU-Kurstages gewünscht und wertgeschätzt wird.
Zur Abschlussrunde am späteren Nachmittag kamen wieder alle Gruppen zusammen und berichteten einander von ihren neu gewonnenen Erfahrungen sowie von dem Spaß, den sie bei den verschiedenen Angeboten hatten. So mancher Themen-Wunsch für den kommenden GU-Kurstag wurde geäußert, den das GU-Team gerne für zukünftige Kurstage aufgreift.

Für das GU-Team
Monika Kersting

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