Klassenfahrt der Klasse O2


Heimbach-Hergarten vom 06.06.-10.06.2016



Montag

Ein überaus gelungener Klassenfahrtsauftakt endete kurzzeitig für einen Teil der Klasse an einer Tankstelle…und das kam so: Alle Teilnehmer der Klassenfahrt waren überaus pünktlich an der Schule. Das Teilnehmerfeld setzte sich wie folgt zusammen: die Schüler/innen der O2, also Anne, Aylin, Alina, Jasmin, Stefan, Tim, Mert, Jan und die Betreuer/innen, also Saskia und Vanessa (beide FSJ), Claudia (KG), Nina (Erzieherin), Frau Schauer, Frau Teschke und Herr Lege (alle Lehrer/innen). Die Busse waren pünktlich an der Schule. Das Gepäck passte vollständig in die Busse und wir konnten pünktlich losfahren. Die drei Busse fuhren nicht Kolonne, sondern jeder Fahrer hatte seine eigene Idee, welches der beste Weg wäre bzw. nur ein Fahrer hatte auch ein Navigationsgerät (fuhr aber als letztes los, bot den anderen also keine Orientierung). Und so kam es dann, dass der Fahrer des einen Busses irgendwann plötzlich im Irgendwo eine Tankstelle anfuhr, um dort mal nach dem rechten Weg zu fragen. Ein interessanter Zeitpunkt, die Wegstrecke im Detail zu "planen"…wenn man schon kein Navigationsgerät dabei hat…in einem Job, der sich dadurch auszeichnet, dass man Wege zu einem vorgegebenen Ziel zurücklegt…aber egal! Auch dieser letzte Bus fand letztlich mit 15 Minuten Verspätung sein Ziel, weil der in diesem Bus befindliche Herr Lege das Smartphone zur Hilfe genommen und Orientierungshilfe gegeben hatte. Es folgte der unliebsame Teil: ausladen, Zimmer belegen, einräumen, Betten beziehen, Toilettenbesuche - ruckzuck war es 13.00 Uhr und das Mittagessen stand auf dem Tisch. Königsberger Klopse mit Reis und Rote-Beete-Salat ließen sich alle gut schmecken samt Mandarinen-Quark als Nachtisch. Wir ignorierten das aufziehende Gewitter und machten es uns im Außengelände des Nationalpark Gästehauses gemütlich auf den mitgebrachten Decken, Matten und Kissen, einer zum Haus gehörigen Sitzbank oder den (Nest-)Schaukeln des kleinen Spielplatzes. Nach einer Stunde zwang und das Gewitter dann aber in die Knie und wir verlagerten das Geschehen rechtzeitig nach drinnen, bevor der Regen einsetzte. Wir hatten einen Gruppenraum zur freien Verfügung, den wir nun auf seine Ausmaße hin überprüften und tatsächlich passten alle rein, aber dann war er auch voll. Aber wir wollen nicht meckern, schließlich war er mit einer kompletten Küchenzeile ausgestattet. Schnell war die Gitarre gezückt und unserer Schülerin Jasmin in die Hand gedrückt. Nachdem das eine oder andere Lied gesungen und der eine oder andere Keks verdrückt worden war, hatte das Wetter ein Einsehen und ermöglichte uns einen Erkundungsspaziergang rund um das Haus. Und schon saßen wir wieder am Essenstisch und durften uns an einem leckeren Abendbrot erfreuen bestehend aus diversen Brot mit Belag, Würstchen und dem übrig gebliebenen Rote-Beete-Salat. Für die ersten ging es dann schon Richtung Zähneputzen und Schlafanzug, während Jasmin, Jan und Anne mit Frau Schauer und Saskia noch einige Lieder zur Gitarre schmetterten. Irgendwann war auch dieser Singkreis beendet und alle probierten aus, wie es sich in dem ungewohnten Bett liegen und träumen ließ.


Dienstag

Nach einer in weiten Teilen recht ruhigen Nacht (eine Aussage, die von den Zimmern Tim/Frau Teschke, Aylin/Vanessa und Alina/Nina müde belächelt wird) gab es ein ordentliches Frühstück aus verschiedenen Brötchen, Brot, Wurst, Käse, Schokoaufstrich, Marmelade und Obst. Um 10.00 Uhr lernten wir dann "Mimo" kennen, einen Ranger vom Nationalpark Eifel, der uns in den Wald entführte. Diesen Programmpunkt hatten wir im Vorfeld für Dienstag und Donnerstag von 10.00-16.00 Uhr gebucht. Schnurstracks ging es zu Fuß erst in Richtung des Waldes und dann auch in diesen hinein. Am vorher vereinbarten Punkt wartete ein Fahrzeug, um Alina (und Nina) ein großes Stück des Weges abzunehmen, was diese (Alina) dankbar annahm. Im Wald gab es alsbald viel Vogelgesang zu hören und zudem Riechproben von der Douglastanne ("Waldparfum"), die eigentlich gar nicht in die Eifel gehört und daher auch nach und nach weggeholzt werden wird. Unser eigentliches Ziel erreichten wir nach knapp einer Stunde: eine Art Holzhütte in Zeltform mit Feuerstelle. Wer wollte, durfte zunächst die mitgebrachten Hängematten ausprobieren, tja, bis mal wieder ein Gewitter aufzog und wir uns alle um die Feuerstelle versammelten, die mit Hilfe von Feuersteinen entzündet wurde.

Jugendliche und Betreuer sitzen in der Hütte um das prasselnde Lagerfeuer herum.


Das Gewitter zog hörbar über uns vorüber und es regnete, aber wir hatten es ja trocken und warm und natürlich hatte die Hütte einen Blitzableiter, so dass nichts passieren konnte. Nachdem das Feuer runtergebrannt war, landete ein langer Stock nach dem anderen über der Glut, um leckeren Würstchen und Stockbrot die optimale Knusprigkeit zu verpassen. Das Schmausen zog sich über eine Stunde hin, bis die Glut nicht mehr mitspielte und auch das Gewitter vorüber war. So langsam traten wir den Rückweg an. Und wer sich nun fragt, wie wir das mit der Toilette geregelt haben, der darf sich nun wundern, dass dort mitten im Wald unweit der Hütte sogar ein barrierefreies Toilettenhäuschen stand. Der Ranger "Mimo" brachte uns noch bis zum Gästehaus (Alina und Nina wieder per Taxi) und erzählte auf dem Rückweg noch einiges über essbare Pflanzen (Fichtentriebe, junge Triebe der Eberesche, Huflattich und einige andere…was man nicht alles essen kann!!!). Zum Abschied gab es ein Holzamulett als Geschenk. Da alle doch einigermaßen nach Rauch "dufteten", war eine Dusche für alle angesagt. Nach dem Abendessen (das verpasste Mittagessen wurde nachgeholt in Form von Schweinebraten, Gemüsemischung und Kroketten) waren fast alle ziemlich platt und die Betten riefen laut die Namen.

Mittwoch

Die zweite Nacht verbrachten die meisten im Tiefschlaf oder zumindest mit längeren Schlafphasen als in der ersten Nacht. Lediglich bei Alina/Nina gab es eine längere Wachphase, die diese beiden kompensierten, indem sie das Frühstück fast verschliefen und von Frau Schauer geweckt werden mussten. Nach dem Frühstück machten wir uns daran, mit Fingerabdrücken coole Postkarten für die Familie zu Hause zu gestalten und zu beschriften. Dafür ließen wir uns richtig viel Zeit, draußen regnete es ohnehin.

Alle fertig gestalteten Postkarten liegen nebeneinander.


Nach dem Mittagessen (Schnitzel, Nudeln und Salat) hatten wir endlich mal richtig gutes Wetter: nicht zu heiß, nicht zu kalt, Sonne und kein Regen, dazu ein leichtes Lüftchen. Also ging es ab nach draußen und je nach Lust und Laune wurde in der Sonne oder im Schatten auf den Eismann gewartet. Der rückte auch um 14.30 Uhr an, so wie wir das am Montagnachmittag mit ihm abgesprochen hatten, als er spontan vor dem Haus stand und uns unvorbereitet antraf. Alle bekamen eine leckere Kugel Eis, das uns übrigens Tim auf Geheiß seiner Mutter ausgab. Danke schön! Nach einer gemütlichen Stunde im Außenbereich war das Eis verdaut und Merts Rollstuhl repariert (der Techniker kam extra nach Heimbach, um eine geplante kleine Reparatur durchzuführen) und so machte sich eine Kleingruppe auf, um einen Briefkasten zu finden, in den wir die Postkarten einwerfen konnten. Der Rest ließ es sich weiterhin hinter dem Haus gut gehen und die FSJlerinnen Vanessa und Saskia bekamen eine Stunde "kinderfrei" verordnet, weil die beiden hier so unglaublich gut arbeiteten und es mehr als verdient hatten. Kurz vor dem Abendessen traf Frau Preuß ein, die unsere Klassenfahrt nicht begleiten konnte, aber für zwei Tage stundenweise ihren Besuch angekündigt hatte. Beim Abendessen waren also noch mehr helfende Hände am Tisch und beim Singkreis am Abend waren dadurch sogar zwei Gitarren am Start. Der Singkreis fand draußen statt, weil das Wetter so schön war. Dadurch blieb Stefan ausnahmsweise bis nach 20.00 Uhr wach, obwohl er wie üblich direkt nach dem Abendessen zu Bett ging. Aber die Gruppe sang draußen so laut, dass es Stefan drinnen durch das gekippte Fenster nicht entgehen konnte und er lauschte die ganze Zeit oder sang im Bett mit. Irgendwann war der Singkreis dann aber beendet und alle Schülerinnen und Schüler gingen schlafen.

Donnerstag

Der vierte Tag war in weiten Teilen eine Kopie des zweiten Tages, allerdings in der Schönwetter-Variante mit. Wieder ging es mit "Mimo" in den Wald. Alina und Nina nahmen den Bus zur Feuerstelle, wo die anderen eine Stunde später eintrafen, nachdem viele Zapfen, Steine, ein (von Mimo mitgeführtes) Rehfell und Pflanzenteile angefasst worden waren. Das Feuer loderte bald und die Würstchen und das Stockbrot (bzw. diesmal als Fladen zubereitet) schmeckten in der Sonne genauso gut, wie zwei Tage zuvor während des Regens. Auch die Hängematten wurden wieder aufgehängt und wurden von dem einen oder der anderen gerne für eine gemütliche Pause im Schatten zu.
Jan liegt in einer Hängematte, die zwischen zwei Bäumen gespannt wurde. Im Hintergrund ist die Grillhütte zu erkennen.


Die Sonne setzte einzelnen Körperstellen unbemerkt trotz Sonnenmilch und zeitweise verordnetem Schatten zu, wie sich hinterher herausstellen sollte (sorry an alle Betroffenen, ehrlich). Zum Abschluss gab es schon wieder ein Geschenk, diesmal nämlich zwei Holzscheiben, die man zu Hause bemalen oder als Untersetzer benutzen kann oder oder oder. Hinterher war für fast alle nochmal eine Dusche angesagt, bevor es zum letzten Abendessen ging, an dem uns abermals Frau Preuß unterstützte. Tja, und dann warf nach einem Mini-Singkreis die Abreise ihren Schatten schon voraus, denn alles, was nicht mehr benötigt wurde, verschwand schon in den Koffern und Kisten. Schließlich ging es am Tag darauf um 10.30 Uhr zurück zur Schule und von da aus ganz bald nach Hause, wo es ja bekanntlich immer noch am schönsten ist.

Resümée

Die sog. Wildniswerkstatt mit dem Ranger "Mimo" vom Nationalpark Eifel war einen Besuch (in unserem Fall sogar zwei Besuche) wert und "Mimo" können wir sehr weiterempfehlen. Das Nationalpark Gästehaus aus bot einem aufgrund der Barrierefreiheit mehr Annehmlichkeit und Raum als so manch andere Unterkunft, die wir in den letzten Jahren besucht hatten. Das Personal ist nett und hilfsbereit. Der Gruppenraum war eher klein, für eine Gruppe von 15 Personen so gerade noch ausreichend. Zwischenzeitlich war man am Nachmittag und nach dem Abendesse ohne Betreuung durch hauseigenes Personal, aber das fiel überhaupt nicht ins Gewicht. Das Essen war…nun, wie es in der Großküche eben ist. Niemand ist verhungert. Unsere Vegetarier freuten sich allerdings sehr auf das Essen zu Hause, denn für diese gab es teilweise sehr abenteuerliche Zusammenstellungen oder Alternativen, bis hin zu Unmöglichkeiten wie z.B. Nudeln mit Speck, die ihnen genauso zugedacht waren wie allen anderen.


Andreas Lege

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