GU-Kurstag 2018 an der Louis-Braille-Schule


Traditionell in der ersten Woche nach den Osterferien findet an der Louis-Braille-Schule der Kurstag unserer GU-Schüler*innen statt. Zusammen mit ihren Eltern und Schulbegleitungen sind sie eingeladen, den Tag für neue Erfahrungen und Austausch untereinander zu nutzen.

In diesem Jahr trafen am 12.04. um 10 Uhr fünf gut gelaunte Schüler von Klasse 1 bis Jahrgangsstufe 11, ebenso viele Integrationshelfer*innen sowie vier (Groß-)Eltern zur Begrüßung in der Lehrküche ein. Danach startete für die verschiedenen Gruppen das Vormittagsprogramm:

Die beiden Grundschüler durften am Unterricht der Klasse 3 bei Frau Beine und Frau Biesold teilnehmen. Gemeinsam mit den anderen blinden und sehbehinderten Schüler*innen rechneten, lasen und schrieben sie - und waren heute einmal nicht die einzigen, die dafür die Brailleschrift nutzten.

Die drei älteren Schüler blieben in der Lehrküche und bereiteten dort unter Anleitung zweier GU-Lehrerinnen das Mittagessen für alle Schüler zu: Spaghetti Bolognese mit Rohkost und zum Nachtisch Schokoladenpudding. Dieses hat allen sehr gut geschmeckt!

Eine GU-Schülerin rührt den Pudding mit dem Mixer Eltern von GU-Schülerinnen sitzen beim Vortrag von Frau Böttcher im Kurshaus um einen großen Tisch

Im Kurshaus trafen sich die Eltern und Großeltern beim Workshop "Hilfsmittelbeantragung", der von der Rechtsassessorin Marion Böttcher von der rbm gGmbH (rechte behinderter menschen) geleitet wurde. Kompetent und kurzweilig informierte Frau Böttcher über die verschiedenen Träger und ihre Zuständigkeiten, Begründungen der Anträge, Vorgehensweisen bei Ablehnungen uvm. In diesem Rahmen noch einmal ein ganz herzlicher Dank an Frau Böttcher!

Währenddessen konnten die Integrationshelfer*innen in der Turnhalle beim Klettern unter der Augenbinde interessante Selbsterfahrungen machen. Z.B. erlebten sie die Höhe an der Kletterwand und beim Abseilen als ziemlich "gewöhnungsbedürftig". Auch das Spiel Showdown - eine Art Tischtennis unter der Augenbinde - brachte Spaß und besondere "Hörerfahrungen".

2 Integrationshelfer und 1 Integrationshelferin beim Bouldern an der Kletterwand zwei Schüler fahren mit zwei Lehrern im Vierer-Kettcar

Nach der Mittagspause gab es für jede Gruppe noch ein eigenes Nachmittagsprogramm:

Die beiden jüngeren Schüler tobten sich mit den Kettcars und auf dem Airtramp aus, die beiden Schüler der Sekundarstufe I beschäftigten sich mit der Musikproduktion am Computer mit Hilfe des Programmes "Audacity" und unser Oberstufenschüler spielte mit der Sport-AG der Louis-Braille-Schule in der Turnhalle Torball.

Schüler arbeitet am Laptop mit Braillezeile mit Audacity Beim Torball in der Turnhalle

Das Thema "Abbildungen und Modelle" im Biologieraum gab den Eltern viel Gelegenheit zur Selbsterfahrung unter der Augenbinde und ließ so vielleicht das Verhalten des eigenen Kindes in mancher Hinsicht besser verstehen. Denn es ist unter Umständen ganz schön "erschreckend" wie sich z.B. der Schwanz eines Eichhörnchens unter der Augenbinde anfühlt, besonders wenn man nicht so genau weiß, was einen erwartet.

Mit der Reflexion der eigenen Rolle zwischen Schüler - Eltern - Lehrern beschäftigten sich die Intergrationshelfer*innen am Nachmittag unter Anleitung im Kurshaus.

Beim gemeinsamen Abschluss um 15 Uhr in der Lehrküche zeigten sich die Schüler*innen sowie die Erwachsenen wieder begeistert, aber teils auch ganz schön erschöpft von den Erlebnissen des Tages. Einig waren sich jedoch alle: Im nächsten Jahr sind wir wieder dabei - und haben auch schon tolle Ideen, die auf ihre Umsetzung beim GU-Kurstag 2019 warten!

Für das GU-Team

Susanne Paschke


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