Kurstag 2006


Bericht eines Schülers:

Wie jedes Jahr fand der Kurstag der Blindenschule Düren, zu dem alle Integrationsschüler/innen der Schule kamen, am ersten Mittwoch nach den Osterferien statt.
Für die, die noch nie etwas von den Kurstagen gehört haben: An diesen Tagen (einmal im Jahr) treffen sich die Integrationsschüler/innen der Blindenschule und können Verschiedenes miteinander unternehmen. Es gibt immer verschiedene Auswahlmöglichkeiten, von denen die Schüler/innen je nach ihrem Interesse eine für den Vormittag und eine für den Nachmittag wählen können. Ich habe mich dieses Jahr dafür entschieden, vormittags etwas zu werken und nachmittags auf das große Trampolin der Blindenschule zu gehen.
Um 09:30 Uhr trafen sich alle Integrationsschüler/innen in der Blindenschule. Um sich gegenseitig kennen zu lernen, gab es zuerst eine Vorstellungsrunde. Anschließend wurde mit dem Vormittagsprogramm begonnen. Für mich und einige andere, die diese Auswahlmöglichkeit gewählt hatten, hieß das: Ab in den Werkraum! Dort durften wir an Ytong-Steinen mit Sägen, Hämmern, Feilen und sonstigen Werkzeugen unser künstlerisches Können ausprobieren. Andere Schüler/innen hospitierten in den Grundschulklassen der Blindenschule oder nahmen an einem Tanzkurs (unterstützt von der Klasse 9/10) teil.


Patrick, Kathrin und ich beim Werken      Disko-Fox in der Aula



Während wir werkten, hospitierten und tanzten, bereiteten diesmal die uns begleitenden Eltern und Integrationshelfer/innen das Mittagessen vor (sonst hatten das immer wir, die Schüler/innen, getan). Das Besondere dabei war, dass die Köche und Köchinnen unter der Augenbinde, bzw. Simulationsbrille arbeiten mussten. (Siehe unten). Aber trotz diesen für einen Sehenden doch ungewöhnlichen Bedingungen schmeckte das Essen sehr gut.


wir warten in der Aula auf das Mittagessen



Nachmittags wurden die Jüngeren unter uns Schülern in das Torballspiel eingewiesen. Während sie in der Turnhalle ihre ersten Erfahrungen mit Torball machten, durften die älteren Schüler/innen - zu diesen gehörte auch ich - zwischen Trampolin und Gesprächsrunde wählen.


Tabea und Philipp beim Torball      Patrick und ich auf dem Trampolin



Den Programmpunkt "Trampolinspringen" hatte es vor zwei Jahren schon einmal gegeben. Auch damals hatte ich ihn gewählt und hatte das Trampolinspringen so toll gefunden, dass ich mich besonders darüber freute, dass wir dieses Jahr wieder auf das Trampolin durften. Die Zeit verging wie im Flug. Schon war der Kurstag fast zu Ende - es fehlte nur noch die Verabschiedung. Diese erlebte ich aber leider nicht mehr mit, da ich mit meinem Zivi den Zug nach Aachen zurück erwischen musste.
Insgesamt war es ein sehr schöner und interessanter, aber auch lustiger Kurstag. Besonders die sportlichen Angebote haben mich schon immer interessiert und ich hoffe, dass es nächstes Jahr wieder ein solches geben wird.

Autor: Philipp Jeschke (www.diejeschkes.de)



Bericht einer Mutter:

Für mich war der Tag sehr spannend und auch sehr informationsreich. Die Erfahrung unter der Augenbinde zu kochen, war zwar sehr anstrengend, hat mir aber auch ein ganz gutes Bild vermittelt, warum Tim eigentlich sich ständig meiner Anwesenheit vergewissert. Ich habe es mir wirklich nicht so schwierig vorgestellt, einzuordnen, wer spricht und wann jemand mit mir spricht.


Zubereiten der Gemüsesuppe unter der Augenbinde



Außer diesen sehr persönlichen Erfahrungen, war es aber auch toll, sich mit den Müttern der GU-Kinder und auch mit den Eingliederungshelfern zu unterhalten. Für mich ist noch einmal ganz deutlich geworden, dass es der richtige Weg ist, den wir für Tim einschlagen und dass ich mich nicht von behördlichen Hindernissen unterkriegen lassen darf.
Ich kann nur sagen, dass ich diesen Tag als große Bereicherung empfunden habe und dass ich mir für die Zukunft wünsche, dass diese Möglichkeit vielleicht auch anderen Eltern gegeben werden kann.

Marion Böttcher



Zurück zur Übersicht über die Berichte