Podiumsdiskussion: "Wie geht's weiter nach der Schule?"
am 01.10.09 im Konferenzraum der Louis-Braille-Schule
Eine grundlegende Aufgabe unserer Schule ist die Vorbereitung der Schüler auf ihre individuelle nachschulische Lebenssituation.
Für den Personenkreis unserer Schule, Schüler, die zusätzlich zu dem Förderschwerpunkt Sehen in ihrer geistigen, körperlichen und/oder in ihrer sozialen und emotionalen Entwicklung beeinträchtigt sind, gestaltet sich der Übergang von der Schule in das Arbeitsleben immer problematischer.
Um einen Überblick über die Möglichkeiten und Perspektiven nach der Schule zu gewinnen, fand am 01.10.09 in der Louis-Braille-Schule eine Podiumsdiskussion mit dem Thema "Wie geht's weiter nach der Schule?" statt.
Eingeladen waren
- - Herr Wosnitzka vom Integrationsamt des LVR, Köln
- - Frau Vogel, Reha-Beraterin der Agentur für Arbeit in Düren
(Die Agentur für Arbeit ist ein wichtiger Kooperationspartner der Schule bei der Berufsvorbereitung. Für alle Schüler besteht die Möglichkeit von Erstberatungsgesprächen (REHA-Beratung), die von der Agentur für Arbeit in der Schule durchgeführt werden.)
- - Herr Harren (Begleitender Dienst) und Frau Schneider (Berufsbildungsbereich) von den Rurtalwerkstätten in Düren
- - David Leineweber (ehemaliger Schüler der Louis-Braille-Schule) und seine Mutter
- - Die KoKoBe (Koordinierungs-, Kontakt- und Beratungsangebote), Wesseling konnte leider aus Krankheitsgründen nicht teilnehmen (Stellvertretend wies Herr Franz auf die Aufgaben einer KoKoBe hin (u.a. Hilfe bei der Hilfeplanerstellung), stellte das regionale Netz dar und hielt Informationsmaterial bereit.)
- - Frau Bürling (Psychologin) vom Blindenheim des Rheinischen Blindenfürsorgevereins in Düren
- - Frau Huppertz von der Wohn- und Förderstätte des Rheinischen Blindenfürsorgevereins in Düren
- - Herr Franz, Schulleiter der Louis-Braille-Schule, moderierte die Diskussion.
Nachdem jeder der Podiumsteilnehmer seine Einrichtung vorgestellt hatte und David und seine Mutter ihren Weg während und nach der Schulzeit beschrieben hatten, standen sie zu Gesprächen zu den verschiedenen Themenkomplexen bereit.
In der Diskussion wurden verschiedene Probleme angeschnitten:
- - Wann liegt eine wesentliche Behinderung vor?
- - Gibt es genügend Arbeitsplätze für sehgeschädigte Menschen mit zusätzlichen Handicaps?
- - Was bieten die Werkstätten mehrfach behinderten Blinden an?
- - Werden alle schwerstbehinderten Schüler in die WfbM (Werkstatt für behinderte Menschen) aufgenommen? Aus Mönchengladbach wird von einer Abweisung berichtet.
- - Gibt es ein ausreichendes Angebot an Wohnheimplätzen für Mehrfachbehinderte?
- - Wann muss ich mich um einen Arbeitsplatz, Wohnheimplatz bemühen?
- - Gibt es eine Checkliste für Eltern, was sie alles berücksichtigen müssen beim Wechsel von der Schule ins Erwerbsleben?
Die Fragen der ca. 40 anwesenden Eltern, Schüler, Lehrer und Internatserzieher ließen erkennen, dass ein großer Informationsbedarf besteht. Herr Franz betonte die Bedeutung von regelmäßigem Informationsaustausch. Auch für 2010 sind Veranstaltungen mit Experten geplant, um über die Arbeitsmöglichkeiten und verschiedenen Wohnformen, die für unsere Schüler nach der Schule infrage kommen, zu informieren und zu beraten.
Wolfgang Franz und Christine Schöpfel
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