Landesweites Torballturnier für blinde Schüler in Düren
Zwei Pokale für die Louis-Braille-Schule


Am 2. und 3.2.2010 fand an der Louis-Braille-Schule Düren das 6. NRW-Turnier im Torball statt. Neben Schülern und Schülerinnen der Louis-Braille-Schule Düren nahmen die Förderschulen aus Gelsenkirchen, Soest, Bielefeld, Düsseldorf, Duisburg, Münster und Dortmund teil. Gestartet wurde in 4 Altersklassen (AK 1 Jungen (1989 - 1994), AK 1 Mädchen (1989 - 1994), AK 2 Jungen (1995 - 1999), AK 2 Mädchen (1995 - 1999)).

Die Organisatoren konnten insgesamt 130 Schüler und Betreuer begrüßen. Die 78 Spiele des Turniers wurden in den Turnhallen der Louis-Braille-Schule, der Landesklinik Düren und des Berufsförderungswerkes Düren durchgeführt. Ein Spiel dauerte 6 Minuten (ohne Halbzeit).

Neben Goalball und Blindenfußball ist Torball die einzige Mannschaftssportart für blinde und hochgradig sehgeschädigte Menschen. Torball ist noch nicht paralympisch. Auf Grund des leichten Balls und den Orientierung gebenden Matten eignet sich Torball besonders auch für motorisch vorsichtiger agierende Menschen. LVR-Dezernent Michael Mertens sagte: " Wenn ich die Begeisterung der Schüler sehe, muss diese Sportart demnächst auch olympisch werden."

Zwei Mannschaften à drei Spieler sitzen sich auf einem Feld (ca. Volleyballfeldgröße) gegenüber. Jede Grundlinie des Feldes entspricht dem Tor. Über die Mitte des Feldes sind Leinen gespannt (ca. 40 cm hoch). Ein Ball (mit Glöckchen) wird nun von der einen Mannschaft zur anderen Mannschaft unter den Leinen hindurch geworfen. Die verteidigende Mannschaft muss verhindern, dass der Ball die Grundlinie ihrer Seite überrollt. Hat sie es geschafft, wirft sie den Ball und die vorherige Mannschaft muss verteidigen.


Die  Siegermannschaft der Jungen bei der Abwehr.      Die Siegermannschaft der Mädchen beim Angriff.


Die Spiele waren oft heiß umkämpft und auch manche Träne floss bei Niederlagen.

Aufgrund der großen Teilnehmerzahl konnten die Turnhallen nicht alle Fans aufnehmen. Deshalb wurden die Spiele kommentiert und in andere Räume übertragen. Dieses "public hearing" erfreut sich immer größerer Beliebtheit bei blinden Menschen.

Während in den vergangenen Jahren die Teams aus Düren und Soest die Turniere in der Regel dominierten, ist nach der 6. Veranstaltung festzustellen, dass die Mannschaften der anderen Förderschulen aufgeholt haben. So wurden die ersten 3 Plätze in der AK 1 Jungen von den Schulen Gelsenkirchen, Bielefeld und Dortmund belegt.

Die Louis-Braille-Schule durfte vom LVR-Dezernenten Michael Mertens 2 Pokale entgegen nehmen: Die älternen Mädchen (Jacqui, Angela und Lisa) verteidigten ihren Titel aus dem vergangenen Jahr. Auch die jüngeren Jungen konnten ungeschlagen den Pokal holen (Pascal, Florian, Robin, Salih). Die Trainer und Betreuer freuten sich mit den Mannschaften.


Zuschauer des Torballturniers warten gespannt auf die Siegerehrung.       Die Sieger der älteren Mädchenmannschaft - Lisa, Jacqui und Angela - mit dem Pokal.


Hier die einzelnen Ergebnisse:

AK 1 Jungen
1. Gelsenkirchen 1
2. Bielefeld
3. Dortmund
4. Soest 2
5. Soest 1
6. Düren 1
7. Duisburg
8. Düsseldorf
9. Gelsenkirchen 2
10. Düren 2

AK 1 Mädchen
1. Düren 1
2. Duisburg
3. Bielefeld
4. Dortmund
5. Gelsenkirchen
6. Düsseldorf
7. Düren 2

AK 2 Jungen
1. Düren
2. Münster 1
3. Münster 2
4. Dortmund
5. Düsseldorf
6. Münster 3

AK 2 Mädchen
1. Soest
2. Bielefeld
3. Düren
4. Münster

Schulleiter Wolfgang Franz freute sich über die große Beteiligung bei dem Turnier: "Dies wird die Sportbegeisterung steigern und zu weiteren Turnieren führen. Wir wollen Bewegungsfreude bei den blinden Schülern wecken." LVR-Schuldezernent Michael Mertens überreichte allen Mannschaften die Urkunden und den Siegern die Pokale.

Ein besonderer Dank gilt der Doris-Oster-Stiftung, welche die Veranstaltung nun schon zum zweiten Mal finanziert hat.

Gästeschüler und deren Betreuer bedankten sich bei den Dürener Kollegen aus Schule und Internat des Rheinischen Blindenfürsorgevereins (Krister Badur, Christoph Hohnsen und Carsten Breier), die für die gute Organisation und reibungslose Veranstaltung verantwortlich waren. Eine wieder rundum gelungene Veranstaltung, die nur durch das Engagement der Erzieher und der Dürener Kollegen so möglich war.



Wolfgang Franz



Und hier noch ein Link zum Zeitungsbericht des LVR.


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