Artikel aus der "Dürener Zeitung" von Bruno Elberfeld am 24.11.2009


Der kleine Junge besiegt die Angst

Das Musical "Xandi und das Ungeheuer" ist eine Ohren- und Augenweide. Kooperation zwischen Grundschule Birkesdorf und Louis-Braille-Schule.
Düren.

Was die sehbehinderten und teilweise blinden Schüler gemeinsam mit der Klasse 4d der Katholischen Gemeinschaftsgrundschule Birkesdorf auf der Bühne im Haus der Stadt präsentierten, war einsame Spitze. Da stimmte aber auch alles: die selbst gefertigten Kostüme, die verschiebbaren Kulissen, Chor und Band der Louis-Braille-Schule, das Schattenspiel, die Tanzeinlagen, alles zeugte von einem überragenden Engagement von Lehrerinnen und Lehrern, Schülerinnen und Schülern auf hohem Niveau.

Aufgeführt wurde das Musical "Xandi und das Ungeheuer" von Tilde Michels (Text) und Johannes Gerber (Illustration). Das Buch diente als Vorlage für Kulissen und Kostüme. Die Musik zum Musical schrieb Horst Großnick von der Louis-Braille-Schule, ihm oblag die musikalische Leitung von Chor und Band. Die Probezeit vor dem Auftritt im Haus der Stadt betrug nur sechs Tage.

"Xandi und das Ungeheuer" ist die Geschichte des kleinen Jungen mit Namen Xandi, der seine Furcht - aus der Not geboren - überwindet und ein ganzes Dorf vor einem verfressenen Ungeheuer rettet. Xandi hat Furcht vor dem dunklen Keller, schwimmen im kalten Wasser meidet er tunlichst, über Gräben springen oder auf Bäume klettern wie Gleichaltrige - keine Chance.

Doch die größte Furcht hat Xandi vor. dem Ungeheuer, das man im Berg vor sich hin schnarchen hört. Eines Tages taucht das Ungeheuer auf, die Maulhelden fliehen.


Welch Happy End

Xandi wird von dem Allesfresser entdeckt und muss ihm Speisen und Getränke aus dem dunklen Keller holen, springt mit ihm über einen Graben, schwimmt mit ihm im kalten Wasser. Die Alternative: vom Ungeheuer gefressen zu werden. In seiner Notlage durchfährt Xandi ein Geistesblitz. Er klettert auf einen Baum, das schwergewichtige Ungeheuer ihm nach. Doch, welch Happy End, das Ungeheuer fällt vom Baum und ist danach ziemlich froh, im Berg weiter schnarchen zu können.


Xandi ist der Held des Tages.

Die Dorfhelden kriechen aus ihren Verstecken und reden großmäulig weiter wie zuvor. Wenn 600 Grundschülerinnen und Grundschüler "Zugabe" schreien, ist das wie ein kleiner Vulkanausbruch. Die Zugabe kam, die Akteure und ihre Lehrerinnen und Lehrer konnten mehr als zufrieden sein mit dieser wunderbaren Aufführung.

Das Stück mit diesen tollen großen und kleinen Künstlern hätte es verdient, noch mehrere Male aufgeführt zu werden. Begrüßt wurden Gäste und Darsteller vom Vizebürgermeister der Stadt Düren, Rainer Guthausen, und der Leiterin der Kinder- und Jugendbibliothek, Rita Plum.




Bilduntertitel:
Ganz, schön gefräßig: Das pelzige Wesen mit dem großen Appetit brachte 600 Grundschüler bei der Aufführung von "Xandi und das Ungeheuer" im Haus der Stadt zum Kreischen.
Foto: Bruno Elberfeld


Zurück zum Bericht über Xandi